Dana Rausch, Diplomausstellung Öhr,

Öhr

Diplomausstellung
Multimediale Installation (Objekte, Text, Musik)
Wien
2019

Die Arbeiten in der Ausstellung „Öhr“ beschäftigen sich mit verschiedenen Momenten des Verhältnisses zwischen Innen und Außen. Innen und Außen als Absolutpunkte, die sich gegenseitig beeinflussen – gedankliche Räume
die getrennt gedacht werden können – also different sind, jedoch immer in Beziehung zueinander stehen. Trennungen im breitesten Sinn können in den beiden Begriffen Innen und Außen gelesen werden: Individuum/Gesellschaft,
Privat/Öffentlich, Psychisch/Politisch, Inhalt/Struktur, usw.
Diese Trennungen stehen automatisch im Verhältnis zueinander (nur was in Beziehung ist, kann getrennt werden). Die Ausstellung versucht durch unterschiedliche Medien und den Konstellationen innerhalb der Installation die
verschiedenen Verknüpfungen anzudeueten. Es gibt ein loses Narrativ, das man annehmen kann, ein Angebot also, oder man bastelt sich ein anderes Narrativ – so oder so, der konstante Bezugspunkt, den man hat, ist der eigene Körper.
Gezeigt werden skulpturale Objekte, unter anderem kleine Kabinen, die nur dann erfahrbar werden, wenn man mit dem eigenen Kopf in das Objekt eintritt – sich körperlich also an der Schnittstelle und der Öffnung zwischen Innen
und Außen befindet. Ein lyrischer Text begleitet und beschreibt die einzelnen Objekte/Kabinen und stellt gleichzeitig einen weiteren Innenraum dar.
Das Lied, das man innerhalb der Ausstellung hören kann, kommt aus einem Objekt, das nur noch eine halbe Kabine darstellt. Sie ist aufgebrochen und verteilt sich in Stücken im Raum die neue Form ist noch unklar.

Themen die behandelt werden sind die Einverleibung des Außenraumes – eine scheinbaren Umkehrung der Verhältnisse, die verzerrte Spiegelung der
eigenen Situation, der Wunsch nach Rückkehr zu einem Urzustand – Symptom einer Reggression und der ungewisse Aufbruch in das Unbekannte, das Andere. Was das Andere ist? Namenlos. Aber es hat Potential und verspricht eine Befreiung. Ob dies eingehalten wird und wie es sich neu formiert, bleibt offen. Die Frage der eigenen Positionierung drängt sich durch den ständigen Wechsel der Positionen innerhalb des Beziehungsnetzes der einzelnen Arbeiten auf

Ansicht der Kabine 4
Lied der Wülste, gesungen von Saša Cortés, Anja Maurer, Maja Malle und Dana Rausch, Gitarre: Anja Maurer

Fotos von Luise Müller